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Kinder spielen mit einem selbst gebastelten Erdball

Methoden für die Bildungs- und Jugendarbeit

Biodiversität - eine große Vernetzung

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Kinder spielen mit einem selbst gebastelten Erdball

Eckdaten

Dauer

30 Minuten

Alter

Ab 12 Jahren

Gruppengröße

Mindestens 10

Themen

Klimaschutz, Biodiversität

Schwerpunkte

  • Team-Building
  • Lernen mit allen Sinnen
  • Systemisches Denken
  • Energizer

Ziele

  • Die Teilnehmenden erleben die Komplexität von Beziehungen in einem System.
  • Sie entdecken Wechselwirkungen zwischen der belebten und der unbelebten Natur.
  • Sie erleben und reflektieren Gleichgewicht in Systemen.

Material

Wollknäuel, großer Raum (am besten im Freien spielen)

Vorbereitung

keine Vorbereitung notwendig

Variante einfach

  • Die Teilnehmenden stehen im Kreis.
  • Der Schnurknäuel wird von einer Person zur anderen geworfen.
  • Beim Weiterwerfen behält jede Person einen Faden in der Hand. 
  • Am Schluss ist der Knäuel wieder bei dem/der Trainer:in. 

    So sieht man, wie ein Beziehungsnetz entsteht und wächst.

  • Ein Impuls wird auf die Reise geschickt durch ein kurzes Ziehen an der Schnur.
  • Wenn der Impuls ankommt, wird er weitergegeben. Auch mehrere Impulse können gleichzeitig unterwegs sein.
  • Alle können auch die Augen schließen, um sich ganz auf die Impulse zu konzentrieren.

    So wird sichtbar gemacht, wie alles miteinander verbunden ist.

 

Variante komplex

  • Das Netz wird aufgebaut wie oben beschrieben, nur dass sich jede Person eine Rolle als Teil der Natur ausdenkt, z.B.: "Ich bin ein Vogel, ich ein Flusskrebs, ich ein Schmetterling, ich ein Baum am Rand des Baches, ich die Sonne, ich ein Frosch, ich das Wasser im Bach, ich ein Fisch... usw."
  • Sobald das Netz steht, hat jede Person die Möglichkeit, aufgrund eines Impulses aus dem Netz auszusteigen, z.B.: "Ich bin der Frosch und soeben hat mich ein Vogel gefressen" oder "Ich bin das Wasser und bin in der Hitze des Sommers verdunstet" usw.
  • Durch die fehlende Verankerung der Schnur am Platz des ausgefallenen Gruppenmitgliedes ist das Netz nicht mehr gespannt.
  • Die übrigen Personen müssen versuchen, das Netz wieder zu stabilisieren. Dazu müssen sie die ursprüngliche Kreisform verlassen. Das Netz verändert sich immer wieder.
  • Es ist auch möglich, wieder in das Netz einzutreten ("Es hat geregnet und ich fließe wieder im Bachbett"...), wenn es einmal verlassen wurde und einfach irgendwo an der Schnur zu ziehen. Auch diese Aktion führt zu einer Veränderung des ganzen Netzes, da ja immer etwa die gleiche Spannung auf der Schnur angelegt sein soll. So entsteht wieder eine kreisförmige Netzstruktur.

Die Aktivität kann auch ohne Wollknäuel gespielt werden, sondern mit einem Ball oder einem Gegenstand aus der Natur, der ohne Verletzungsgefahr geworfen werden kann, wie z.B. ein Tannenzapfen.

  • Alle Teilnehmenden suchen einen Tannzapfen und legen ihn auf einen Haufen.
  • Um diesen Haufen bildet die Gruppe einen großen Kreis.
  • Nun wirft die Spielleitung jemandem einen Tannenzapfen zu und ruft laut dessen Namen.
  • Die angesprochene Person wirft den Zapfen einer weiteren Person mit Namensaufruf zu und kauert dann nieder.
  • Der Wurfgegenstand fliegt so kreuz und quer im Kreis herum (jedes Mal zu einer neuen Person), bis er zuletzt wieder bei der Spielleitung landet.
  • Alle merken sich, an wen sie den Gegenstand weitergeworfen haben und stehen wieder auf.
  • Um die „Zuverlässigkeit“ der Beziehungen zu testen, wird nochmals eine Proberunde durchgeführt.
  • Im weiteren Verlauf gibt die Spielleitung vom Haufen sukzessive mehr Wurfgegenstände ins Spiel.
  • Bei zunehmender Anzahl der Wurfkörper entsteht eine immer wildere Folge der aufgerufenen Namen.
  • Durch ein verdecktes Los erhält eine Person die Rolle, nach einer gewissen Zeit den Ablauf im System zu blockieren und die Gegenstände nicht weiterzugeben. Sobald eine Person merkt, dass bei ihr keine Gegenstände mehr ankommen, bedeutet das den Ausfall des Gliedes an der vorherigen Station.
  • Nun muss schleunigst mit der zwei Stationen davor stehenden Person Kontakt aufgenommen und die Lücke überbrückt werden.
  • Noch spannender, aber auch schwieriger wird es, wenn mehrere Personen die Rolle zum Ausfallen erhalten. Gelingt es der restlichen Gruppe, das Kreisen der Gegenstände aufrechtzuerhalten? Es wird bald auch klar, dass bei allzu vielen Ausfällen das System schließlich doch zusammenbricht.

 Die ausführliche Methodenbeschreibung inklusive mehrerer Varianten findet sich auf der Website des Forum Umweltbildung.