Kühl- und Gefriergeräte
Die Wahl des richtigen Kühl- oder Gefriergeräts ist entscheidend für eine optimale Lagerung Ihrer Lebensmittel. Wir erklären, worauf Sie bei Energieeffizienz, Größe und speziellen Funktionen achten sollten.
Das erwartet Sie
Energieeffizienzklasse
Für Kühl- und Gefriergeräte ist eine Energieeffizienzklasse von A bis C zu empfehlen.
Kapazität des Geräts
Kauft man ein zu großes Gerät, verschwendet man unnötig Strom: 100 Liter mehr Volumen erhöhen den Stromverbrauch um 25 Prozent.
Energiesparen
Mögliche Energie- und somit Kosteneinsparungen lassen sich vor allem beim Umstieg von ineffizienten zu effizienteren Geräten erzielen.
Der Stromverbrauch für Kühl- und Gefriergeräte beträgt im Haushalt in etwa 11 Prozent, also eine beachtliche Menge. Obwohl Kühl- und Gefriergeräte heute bereits sehr energiesparend arbeiten, ist der hohe Stromverbrauch vor allem darauf zurückzuführen, dass sie meist ununterbrochen in Betrieb sind. Das bedeutet auch, dass die möglichen Energie- und Kosteneinsparungen beim Gerätekauf, insbesondere beim Austausch alter, ineffizienter Geräte, erheblich sein können. Allerdings sollten Altgeräte nicht zu früh ausgetauscht werden, sonst kann die Gesamtökobilanz, die auch Produktions- und Entsorgungsaufwände umfasst, negativ ausfallen. Bei der Produktauswahl sollten Sie neben der Effizienz vor allem auf die richtige Gerätegröße achten.
Das EU-Energielabel für Kühl- und Gefriergeräte
Bereits im März 2021 wurde das alte EU-Energielabel für Kühl- und Gefriergeräte mit der Skala von A+++ bis G durch das aktuelle Label mit einer Effizienzskala von A bis G abgelöst. Das Label zeigt aber nicht nur die Energieeffizienzklasse an. Es werden auch der jährliche Energieverbrauch, das Volumen und die Geräuschemissionsklasse ausgewiesen. Außerdem ist ein QR-Code aufgedruckt, der auf die EU-Produktdatenbank EPREL verweist, in der weitere Produktinformationen zu finden sind.
Empfehlungen für die Produktauswahl
Mögliche Energie- und somit Kosteneinsparungen lassen sich besonders im Vergleich von effizienten zu ineffizienteren Geräten zeigen. Knapp 50 Prozent Einsparpotenzial sind keine Seltenheit:
Effizientes Produkt (Topprodukt) | Ineffizientes Produkt | |
---|---|---|
Effizienzklasse |
A |
D |
Nutzinhalt gesamt (Liter) |
363 |
363 |
Kühlzone/Gefrierzone (Liter) |
260/103 |
260/103 |
Energieverbrauch (kWh/Jahr) |
104 |
203 |
Energieeinsparung pro Jahr |
48,77 % |
|
Effizientes Produkt (Topprodukt) | Ineffizientes Produkt | |
---|---|---|
Effizienzklasse |
B |
E |
Nutzinhalt gesamt (Liter) |
191 |
187 |
Energieverbrauch (kWh/Jahr) |
72,2 |
138 |
Energieeinsparung pro Jahr |
47,68 % |
|
Wir raten, beim Kauf von Kühl- und Gefriergeräten auf folgende Kriterien zu achten:
- Wählen Sie ein Topprodukt der Effizienzklasse A bis C; für Kühl-Gefrier-Kombinationen ist eine Energieeffizienzklasse von A zu empfehlen.
- Wählen Sie die Größe des Geräts passend zu Ihrem Nutzverhalten beziehungsweise Ihrer Haushaltsgröße. Für einen Singlehaushalt reicht normalerweise ein Kühlschrank mit rund 120 Liter Nutzinhalt. Bei größeren Haushalten können circa 30 bis 40 Liter pro Person hinzuaddiert werden. Für das Gefriervolumen werden 40 bis 80 Liter pro Person empfohlen.
- Achten Sie im Betrieb auf die richtige Einstellung der Innentemperatur. Wenn Sie die Kühlschranktemperatur am Thermostat ein bis zwei Grad höher einstellen, spart das sechs bis zwölf Prozent Energie ein. Schnell verderbliche Lebensmittel sollten Sie in der Kältezone direkt über dem Gemüsefach bei maximal 2 °C lagern.
- Platzieren Sie Kühl- und Gefriergeräte nicht neben Wärmequellen und halten Sie die Lüftungsschlitze immer frei. Je höher die Umgebungstemperatur des Kühlschranks, desto mehr muss dieser arbeiten, um im Inneren kalt zu bleiben. Jedes Grad mehr Umgebungswärme ist mit circa drei Prozent mehr Stromverbrauch gleichzusetzen.
Eine Kühl-Gefrier-Kombination mit 360 Liter Volumen (260 Liter im Kühlteil und 100 Liter im Gefrierteil) der Effizienzklasse A benötigt rund 110 kWh pro Jahr, ein vergleichbares Gerät der Klasse D hingegen 218 kWh.
Empfehlenswert ist jedenfalls die Wahl einer Kühl-Gefrier-Kombination der Effizienzklasse A, denn diese benötigt im Durchschnitt etwa[VM2] [TK3]
- 17 % weniger Strom als ein Gerät der Klasse B,
- 37 % weniger Strom als ein Gerät der Klasse C und
- 50 % weniger Strom als ein Gerät der Klasse D.
Kühlvolumen (Inhalt aufklappen)
Für einen Singlehaushalt reicht normalerweise ein Kühlschrank mit circa 120 Liter Nutzinhalt. Bei größeren Haushalten können rund 30 bis 40 Liter pro Person hinzuaddiert werden. Heute ist vielfach ein Trend zur Überdimensionierung zu beobachten, der auch durch das zunehmende Angebot von Großgeräten angetrieben wird. Side-by-Side-Kombigeräte, die lange nur in den USA verbreitet waren, sind nun auch im heimischen Markt verbreitet anzutreffen. Geräte dieses Typs verfügen über entsprechend große Kühl- und Tiefkühlteile mit einem Gesamtvolumen von teilweise über 600 Liter. Je nach Ausführung sind auch spezielle Fächer für Eiswürfelproduktion oder für Weinlagerung vorhanden. Aufgrund der großen Dimensionierung sind Side-by-Side-Geräte nur für sehr große Haushalte geeignet. Der Jahresenergieverbrauch kann hier bei mäßig effizienten Gerätemodellen zwischen 350 und 450 kWh/a liegen. Tipp: Kein zu großes Gerät kaufen, das verschwendet unnötig Strom. 100 Liter mehr Volumen erhöhen den Stromverbrauch um 25 Prozent.
Bei der Innenausstattung sollten Sie auf eine praktische Einteilung achten, die Ihrem Bedarf entspricht. Informationen zum Volumen des Kühl- beziehungsweise Tiefkühlteils finden Sie auf dem EU-Energielabel. Details zu den Inhalten der einzelnen Kühl- und Gefrierfächer können Sie den Produktdatenblättern entnehmen, die im Handel und auf Websites bereitgestellt werden.
Geräte der neueren Generation haben meist mehrere Fächer mit unterschiedlichen Temperaturen. Bei größeren Geräten steht häufig auch ein Frischhaltebereich für rasch verderbliches Kühlgut wie Fisch und Fleisch mit entsprechend niedriger Temperatur von knapp über 0 °C zur Verfügung. Weitere Fächer sind auf typische Temperaturen rund um 4 °C oder auch über 7 °C ausgelegt, wobei die Temperaturen von Ihrer persönlichen Gesamteinstellung abhängen. Es empfiehlt sich somit beim Gerätekauf darauf zu achten, dass die Dimensionierungen der Fächer ungefähr Ihrem durchschnittlichen Nutzungsbedarf entsprechen. Das heißt, wenn Sie viel Fleisch und Fisch kochen, sollte entsprechend viel Platz in der Frischhaltezone vorhanden sein.
Gefriertruhen sind circa 10 bis 15 Prozent effizienter als Gefrierschränke, daher sollte die Wahl nach Möglichkeit auf eine Gefriertruhe fallen. Kühlschränke ohne Gefrierfach benötigen rund 20 Prozent weniger Energie als Geräte mit Gefrierfach. Kühl-Gefrier-Kombinationen sollten getrennte Türen für den Kühl- und Tiefkühlbereich haben. Wenn sich ohnehin ein Gefriergerät in der Küche befindet oder dessen Anschaffung geplant ist, wählen Sie besser einen Kühlschrank ohne Gefrierteil.
Denken Sie bitte an die Ökobilanz der Produkte, denn auch bei Herstellung, Transport und Entsorgung wird Energie verbraucht.
Energie und Kosten sparen durch die richtige Gerätenutzung
Wie ein Gerät genutzt wird, hat wesentlichen Einfluss auf den tatsächlichen Energieverbrauch. Mit einfachen Maßnahmen können Sie zusätzlich sparen! Die wichtigsten Informationen finden Sie in unseren Energiespartipps Kühl- und Gefriergeräte.
So sorgen Sie für eine lange Lebensdauer Ihres Geräts
Grundsätzlich gilt, dass Sauberkeit und Pflege bei Kühl- und Gefriergeräten die Lebensdauer verlängern. Einmal jährlich sollten Sie die Kondensatorspulen und Lüfter reinigen. Dort sammeln sich Staub und Schmutz an, was die Leistung des Kühlschranks dauerhaft beeinträchtigen kann. Ebenfalls empfiehlt es sich, regelmäßig die Türdichtungen zu überprüfen. Eine undichte Türdichtung kann dazu führen, dass kalte Luft entweicht und der Kühlschrank nicht mehr effizient arbeitet. Achten Sie auch speziell im Dichtungsbereich auf Sauberkeit, um Rissen und Schäden vorzubeugen. Außerdem sollten Sie Ihre Geräte regelmäßig abtauen, da bereits wenige Millimeter dicke Eisschichten ihre Leistung erheblich beeinträchtigen können.
Rasches Vereisen und Türen, die sich nicht mehr einfach schließen lassen, sind Anzeichen für defekte Türdichtungen. In diesem Fall empfiehlt sich ein Tausch der Dichtungen, der mithilfe zahlreicher Onlineanleitungen leicht durchführbar ist.
Reparatur und Entsorgung
In unserem Reparaturratgeber finden Sie produktspezifische Tipps zu diesem wichtigen Thema:
- Richtige Pflege des Geräts, damit Schäden gar nicht erst entstehen
- Do-it-yourself-Maßnahmen für Schäden, die mit der richtigen Anleitung selbst behoben werden können
- Hinweise auf Schäden, die eine professionelle Reparatur erfordern
- Entscheidungshilfen, die im Zuge eines Neukaufs in Betracht gezogen werden sollten
Dieses praxisnahe Angebot, verbunden mit Empfehlungen zur Entsorgung des Altgeräts, regt zum sorgsamen Umgang mit wertvollen Ressourcen an, die in all unseren Geräten stecken. Und ganz nebenbei lässt sich durch eine Reparatur auch noch Geld sparen.