TV-Geräte
Ein neues TV-Gerät soll her, aber die Auswahl ist riesig? Wir erklären, worauf Sie bei der Bildqualität, Energieeffizienz, Größe und Ausstattung achten sollten. Von smarten Funktionen bis hin zu energiesparenden Modellen – hier erfahren Sie, wie Sie das perfekte TV-Gerät für Ihr Heimkinoerlebnis auswählen, ohne den Überblick zu verlieren.
Das erwartet Sie
Energieeffizienzklasse
Empfehlenswert ist die Wahl eines Geräts der Effizienzklasse C bis E, wobei Fernseher der Klasse C noch recht selten zu finden sind.
Bildschirmgröße
Die richtige Bildschirmgröße hängt vom Abstand zwischen Sitzposition und TV-Gerät sowie von Qualität beziehungsweise Auflösung der überwiegend genutzten Film- oder Fotomedien ab.
Die Technologieentwicklung im Bereich TV-Geräte bringt fast jedes Jahr etwas Neues, aber nicht alle Trends haben auch Vorteile für die Nutzerinnen und Nutzer.
Durchaus kritisch darf man den Wettlauf in Richtung höhere Bildauflösung und Bildkontrast sowie smarte Bedienungsfunktionen sehen. Sogenannte 4K-Bildschirme, auch als Ultra High Definition bezeichnet (3840 × 2160 Pixel), haben sich bereits als hochauflösendes Format etabliert. Sie bieten im Vergleich zum ursprünglichen HD-Format die vierfache Zahl an Bildpunkten. 8K-Geräte (7680 × 4320 Pixel) werden ebenfalls angeboten. Diese zeichnen sich durch eine viermal höhere Auflösung als bei 4K-Geräten und eine sogar 16 Mal höhere Auflösung als bei Full-HD-Geräten aus. Darüber hinaus wird unter dem Stichwort HDR (High Dynamic Range) eine Technologie für besonders kontrastreiche Bilder beworben. Die fortlaufende Verbesserung der Auflösung und des Bildkontrasts geht mit einem Trend zu immer größeren Bildschirmformaten einher. Besonders große Bildschirmdiagonalen bis zu 75 Zoll sind keine Seltenheit mehr.
Das EU-Energielabel
Seit 1. März 2021 gibt es für TV-Geräte und elektronische Displays das EU-Energielabel mit einer Effizienzskala von A bis G (altes Label: A+++ bis G). Auf dem Label ist ein QR-Code aufgedruckt. Dieser verweist auf die EU-Produktdatenbank EPREL, in der weitere Produktinformation zu finden sind. Der Energieverbrauch wird pro 1.000 Stunden Betrieb im SDR-Modus und im HDR-Modus angegeben. Außerdem gibt es eine Angabe der Anzahl der vertikalen und horizontalen Pixel.
Das aktuelle EU-Energielabel für TV-Geräte ist derzeit für die Produktauswahl weniger hilfreich. Die derzeit ungünstige, eigentlich nicht marktkonforme Klassifizierung ordnet sämtliche gängigen Produktmodelle in die unteren Effizienzklassen E bis G. Die Geräte heben sich so fast nicht voneinander ab. Deshalb dient das Label kaum als Unterscheidungs- oder Kaufentscheidungsmerkmal für Konsument:innen.
Empfehlungen für die Produktauswahl
Bei der Wahl eines neuen TV-Geräts stehen die Kriterien Bildschirmgröße, Bildqualität, Funktionalität und Preis im Vordergrund. Zumindest genauso wichtig sind der Energieverbrauch und die Geräteeffizienz.
Marktführende Hersteller werben mit 8K, HDR und Großformat, die einen maximalen TV-Genuss bescheren sollen. Dies geschieht aber oftmals zu Lasten der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit, wie der Vergleich zwischen einem 4K- und einem 8K-Gerät verdeutlicht:
4K-Gerät | 8K-Gerät | |
---|---|---|
Effizienzklasse (SDR) |
F |
G |
Bildschirmdiagonale |
65"/163 cm |
65"/163 cm |
Auflösung |
4K |
8K |
Energieverbrauch (SDR) (kWh/1000h) |
100 |
248 |
Energieeinsparung (SDR) (kWh/1000h) |
148 |
|
Energieeinsparung pro Jahr |
59,68% |
|
Effizienzklasse (HDR) |
G |
G |
Energieverbrauch (HDR) (kWh/1000h) |
164 |
|
Energieeinsparung (HDR) (kWh/1000h) |
273 |
|
Energieeinsparung |
62,47% |
|
Ein TV-Gerät mit 50 bis 55 Zoll Bildschirmdiagonale der Effizienzklasse E hat einen Energieverbrauch von circa 62 kWh pro 1.000 Betriebsstunden, ein vergleichbares Gerät der Klasse G liegt bei 90 kWh/1.000h.
Empfehlenswert ist die Wahl eines Geräts der Effizienzklasse C bis E, wobei Fernseher der Klasse C noch recht selten zu finden sind. Ein Fernseher der Effizienzklasse E benötigt im Durchschnitt etwa
- 18 % weniger Strom als ein Gerät der Klasse F und
- 31 % weniger Strom als ein Gerät der Klasse G.
Die Wahl des geeigneten Bildschirmformats richtet sich nach dem Raumangebot bei Ihnen zu Hause, der Platzierung des TV-Geräts und nach Ihren Gewohnheiten. In erster Linie ausschlaggebend sind der Abstand zwischen Ihrer Sitzposition und dem TV-Gerät sowie die Qualität beziehungsweise Auflösung der Film- oder Fotomedien, die Sie überwiegend nutzen.
Bildschirmdiagonale | Full-HD-Inhalte | 4K-/8K-Inhalte |
---|---|---|
40 Zoll | 2,03 m | 1,52 m |
42 Zoll | 2,13 m | 1,60 m |
46 Zoll | 2,34 m | 1,75 m |
47 Zoll | 2,39 m | 1,79 m |
50 Zoll | 2,54 m | 1,91 m |
55 Zoll | 2,79 m | 2,10 m |
60 Zoll | 3,05 m | 2,29 m |
65 Zoll | 3,30 m | 2,48 m |
Der Mindestabstand zwischen Bildfläche und Sitzposition ist abhängig von der Bildschirmgröße und der Bildqualität (Auflösung) der Medien. Bei hochauflösenden Fernsehgeräten ist der Mindestabstand geringer, da die feineren Pixel aus kurzer Entfernung mit bloßem Auge nicht erkennbar sind.
- Als grobe Richtlinie für den Mindestabstand zu einem Full-HD-Fernseher gilt: Bildschirmdiagonale (in cm) × 2.
- Für den Mindestabstand zu einem 4K-/8K-Fernseher gilt die Faustregel: Bildschirmdiagonale (in cm) × 1,5.
- Der Umrechnungsfaktor von Zoll zu Zentimeter beträgt 2,54.
Smart-TVs bieten heute sehr viele Funktionalitäten (Sprachsteuerung, Steuerung via Smartphone-Apps etc.), die den Komfort im Alltag theoretisch unterstützen können, jedoch von vielen Nutzerinnen und Nutzern nicht verwendet werden. Vor dem Kauf lohnt es sich daher, abzuklären, welche Funktionen tatsächlich genutzt und gewünscht werden. Wer nicht alle Funktionen benötigt, die neueste TV-Modelle bieten, kann mit der Wahl eines etwas älteren Gerätemodells erheblich Kosten sparen.
Energie und Kosten sparen durch die richtige Gerätenutzung
Wie Geräte verwendet werden, hat einen wesentlichen Einfluss auf ihren tatsächlichen Energieverbrauch. Mit einfachen Maßnahmen können Sie zusätzlich sparen! Die wichtigsten Informationen finden Sie in unseren Energiespartipps TV-Geräte.
So sorgen Sie für eine lange Lebensdauer Ihres Fernsehers
- Ausschalten statt laufen lassen: Schalten Sie Ihren Fernseher aus, wenn Sie ihn nicht benötigen. Das spart nicht nur Strom, sondern verlängert auch die Lebensdauer des Bildschirms und der Elektronik.
- Stand-by-Modus vermeiden: Vermeiden Sie den Stand-by-Modus und schalten Sie das Gerät komplett aus, denn dieser Modus verbraucht weiterhin Strom und kann den Fernseher unnötig aufheizen.
- Optimalen Standort wählen: Platzieren Sie den Fernseher an einem geeigneten Ort. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, hohe Luftfeuchtigkeit und starke Temperaturschwankungen, um das Gerät zu schonen.
- Regelmäßig reinigen: Reinigen Sie den Fernseher regelmäßig, insbesondere die Lüftungsschlitze und Anschlüsse, um Überhitzung zu verhindern. Am besten eignen sich Mikrofasertücher. Aggressive Reinigungsmittel können den Bildschirm beschädigen.
- Software aktuell halten: Achten Sie darauf, dass Ihr TV-Gerät mit regelmäßigen Updates auf dem aktuellsten Stand ist, um Fehler zu beheben, die Funktionalität zu gewährleisten und die Leistung zu verbessern.
Reparatur und Entsorgung
In unserem Reparaturratgeber finden Sie produktspezifische Tipps zu diesem wichtigen Thema:
- Richtige Pflege des Geräts, damit Schäden gar nicht erst entstehen
- Do-it-yourself-Maßnahmen für Schäden, die mit der richtigen Anleitung selbst behoben werden können
- Hinweise auf Schäden, die eine professionelle Reparatur erfordern
- Entscheidungshilfen, die im Zuge eines Neukaufs in Betracht gezogen werden sollten
Dieses praxisnahe Angebot, verbunden mit Empfehlungen zur Entsorgung des Altgeräts, regt zum sorgsamen Umgang mit wertvollen Ressourcen an, die in all unseren Geräten stecken. Und ganz nebenbei lässt sich durch eine Reparatur auch noch Geld sparen.
Technikwegweiser
DVB-Tuner
DVB steht für Digital Video Broadcasting und dient zur digitalen TV-Signalübertragung. Je nach Einsatzbereich unterscheidet man zwischen:
- DVB-S/-S2 (Satellit): Übertragung via Satellit
- DVB-C: Übertragung via Kabel
- DVB-T: Übertragung via Antenne
- DVB-H: Übertragung über Mobilfunkgeräte
CI+
CI+ steht für Common Interface+ und ist eine Schnittstelle bei DVB-Empfangsgeräten, mit der verschlüsselte Daten von Programmanbietern entschlüsselt werden können.
LCD – Liquid Crystal Display
Bei LCD-Fernsehern entsteht das Bild im sogenannten Panel, das aus Millionen von kleinen Farbpunkten (Pixel) in Rot, Grün und Blau besteht, die unabhängig voneinander ihre Lichtdurchlässigkeit verändern können. Diese Farbpunkte leuchten aber selbst nicht, sondern müssen von hinten mit einer Lampe (LED oder Fluoreszenzröhren) angeleuchtet werden.
LED – Light-Emitting Diode
Das sind kleine, Licht erzeugende Halbleiterelemente (Licht emittierende Dioden), wie man sie beispielsweise an elektronischen Geräten als Statusanzeige verwendet. Der in der Werbung verwendete Begriff LED-Fernseher ist irreführend, da das Bild solcher Fernseher weiterhin in der Flüssigkristallschicht (LCD) entsteht. Wem ein niedriger Stromverbrauch wichtig ist, setzt auf LED-Technik.
- Edge-LED: Die LEDs sind am Rand der Bildfläche angeordnet und beleuchten von dort aus die gesamte Fläche.
- Direct- oder Full-LED: Die LEDs sind hinter dem gesamten Bild angeordnet.
OLED – Organic Light-Emitting Diode
Bei einem LED-Fernseher werden die einzelnen Pixel permanent bestrahlt, bei einem OLED-Fernseher hingegen leuchten die Pixel selbst. Die organischen Leuchtdioden können dementsprechend einzeln abschalten und ermöglichen als einziges Modell „echtes“ Schwarz. Dieser Aufbau ermöglicht extrem gute Kontrastwerte und Farben.
QLED – Quantum Dot Light-Emitting Diode
Im Gegensatz zu LED-Beleuchtungen ist ein QLED mit einer speziellen Folie ausgestattet, die mit Nanopartikeln (Quantum Dots) bestückt ist. Diese reagieren einzeln auf die Lichtstrahlen und ermöglichen hohe Kontrastwerte und ein großes Farbvolumen.
Nanocell
Bei dieser Technologie werden kleinste Nanopartikel (1 nm) verwendet, die überflüssige Wellenlängen des Lichts kompensieren und stumpfe Farben herausfiltern. Dadurch wird die Farbdarstellung verbessert.
HDMI – High Definition Multimedia Interface
HDMI ist der Nachfolger von DVI und mit diesem kompatibel.
DVI – Digital Video Interface
DVI dient zur Übertragung von Bildinformationen. Tonsignale werden über einen gesonderten Anschluss übertragen.
USB – Universal Serial Bus
USB dient als Anschluss für Zusatzgeräte wie zum Beispiel Digitalkameras.
Bildwiederholfrequenz (auch Bewegungsoptimierung genannt)
Gibt die Anzahl der Einzelbilder pro Sekunde an (Einheit: Hertz/Hz): 100 Hertz = 100 Bilder pro Sekunde.
Helligkeit
Bezieht sich auf die Helligkeit (Luminanz) des Bildes; Einheit: Candela pro m² (cd/m²).
Reaktionszeit
Gibt die Zeit an (Einheit: ms), die ein Bildpunkt benötigt, um von Dunkel auf Hell zu wechseln.
Umgebungslichtsensor
Der Lichtsensor passt die Hintergrundbeleuchtung automatisch an das Umgebungslicht an und sorgt durch die richtige Beleuchtungsstärke für ein optimales Bild.