Waschen und trocknen
Waschmaschinen und Trockner gehören zu den größten Stromverbrauchern im Haushalt – doch das muss nicht so bleiben! Mit ein paar einfachen Tricks können Sie Ihren Energieverbrauch beim Waschen und Trocknen deutlich einschränken und gleichzeitig Ihre Kleidung und die Geldbörse schonen.
Temperatur
Je nach Verschmutzung waschen Sie mit möglichst niedriger Temperatur, am besten mit dem Eco-Programm.
Gegen Keime
Einmal pro Monat sollten Sie ein 60-Grad-Programm zur Maschinenreinigung wählen, um Keime und Biofilmablagerungen zu beseitigen.
Gut schleudern
Wasser durch Verdampfen anstatt durch Schleudern aus der Wäsche zu entfernen, ist viel energieintensiver. Geben Sie daher nur gut geschleuderte Wäsche in den Trockner.
Volle Kapazität
Nutzen Sie die volle Kapazität Ihrer Maschinen.
Waschmaschinen finden sich heute in über 90 von 100 österreichischen Haushalten. Waschmaschinen und Trockner zählen mit 14 Prozent am Gesamtstromverbrauch aber auch zu den größten Energieverbrauchern im Haushalt. Auch wenn moderne, energieeffiziente Geräte den Verbrauch deutlich reduzieren können, hängt ein wesentlicher Teil des Einsparpotenzials von der richtigen Nutzung ab. Von der optimalen Beladung über die passende Waschtemperatur bis hin zur cleveren Nutzung des Trockners: Mit einfachen, aber effektiven Maßnahmen lässt sich der Energieeinsatz und die damit verbundenen Kosten weiter drosseln, ohne auf Komfort und Sauberkeit verzichten zu müssen.
Energie und Kosten durch die richtige Gerätenutzung sparen
Sortieren Sie Ihre Wäsche entsprechend den Pflegehinweisen in den Textilien nach Weiß-, Bunt- und Feinwäsche vor. Achten Sie darauf, dass Sie die Füllmenge Ihrer Waschmaschine möglichst voll ausnutzen. Eine Ausnahme bilden hier Woll- und Feinwäsche sowie Seide: Hier sollte mehr Platz gelassen werden, damit die Kleidungsstücke nicht so stark aneinander reiben.
Je nach Verschmutzung sollten Sie mit möglichst niedriger Temperatur waschen. Häufig reichen 40 °C oder 30 °C aus. Moderne Waschmittel entfalten ihre Wirkung auch bei diesen niedrigen Temperaturen. Für die Maschinenpflege genügt einmal im Monat eine heiße 60-Grad-Wäsche, beispielsweise mit Handtüchern.
Ein Tipp: Verringern Sie den Energieverbrauch, indem Sie Schritt für Schritt „herunterschalten“. Probieren Sie aus, ob Ihre Wäsche statt mit 60 °C auch mit 40 °C genauso sauber wird. Wenn die gewünschte Wirkung erreicht ist, können Sie noch einen weiteren Temperaturschritt nach unten gehen. Der hohe Energieverbrauch beim Wäschewaschen kommt nämlich hauptsächlich durch das Aufheizen der Waschlauge zustande. Mit steigender Waschtemperatur steigt auch der Stromverbrauch: Bei einem 30-Grad-Waschgang entfällt etwa die Hälfte des Stromverbrauchs auf die Wassererhitzung. Beim 60-Grad-Waschgang sind es bereits drei Viertel.
Je länger das gewählte Waschprogramm dauert, desto geringer fällt der Stromverbrauch aus – klingt erst mal nicht logisch. Die Erklärung ist: Eco- und Energiesparprogramme kommen mit nur halb so viel Wasser wie Standardprogramme aus und heizen das Wasser weniger hoch auf – dafür haben sie eine längere Laufzeit. Nutzen Sie daher möglichst das Eco-Programm beim Wäschewaschen. Auch Intensiv- oder Fleckenwaschprogramme haben eine ähnliche Wirkung (Erhöhung der Waschdauer statt der Waschtemperatur).
Verzichten Sie auf das Vorwaschen (im Ausnahmefall nur bei sehr stark verschmutzter Wäsche wie Arbeitskleidung et cetera). Wählen Sie für leicht verschmutzte Wäsche Sparprogramme. Waschen Sie im Regelfall mit 30 °C, dies ist in den meisten Fällen ausreichend. Wählen Sie für „Kochwäsche“ 60 statt 90 °C.
Sehr häufig wird zu viel Waschmittel verwendet. Für übliche Verschmutzungen (außer Grasflecken, Fett, Ölrückstände et cetera) reicht meist viel weniger Waschmittel, als vermutet wird. Es gibt konzentrierte Waschmittel in Nachfüllpackungen, die weniger Verpackungsmüll verursachen. Pulverwaschmittel am besten direkt in die Trommel geben, um den durch Bakterien bedingten muffigen Geruch bei der Waschmittellade und Zuleitung entgegenzuwirken.
Heiß waschen sollten Sie insbesondere dann, wenn ein Haushaltsmitglied eine ansteckende Krankheit hat. Wer eine hygienisch saubere Wäsche benötigt, zum Beispiel bei der Pflege kranker Personen im Haushalt, sollte nicht im Energiesparprogramm, sondern im Standard-, Intensiv- oder Hygieneprogramm mit mindestens 60 °C waschen. Benutzen Sie ein pulverförmiges Voll- oder Universalwaschmittel. Dieses enthält eine Kombination von Bleichmitteln und Bleichaktivatoren, mit denen sich Krankheitskeime effektiv reduzieren lassen. Einmal pro Monat sollten Sie ein 60-Grad- oder 90-Grad-Programm zur Maschinenreinigung einsetzen, um Keime und Biofilmablagerungen zu beseitigen.
Damit Ihre Waschmaschine effizient und energiesparend arbeitet, ist eine regelmäßige Wartung unerlässlich. Halten Sie die Maschine sauber, indem Sie die Trommel, das Flusensieb und die Waschmittelschublade regelmäßig reinigen. Auch das Entkalken sollten Sie nicht vernachlässigen, besonders in Regionen mit hartem Wasser. Kalkablagerungen können die Effizienz der Maschine beeinträchtigen und zu einem höheren Energieverbrauch führen. Achten Sie zudem auf die Wasserhärte und passen Sie die Menge des Waschmittels entsprechend an. Zu viel Waschmittel belastet nicht nur die Umwelt, sondern hinterlässt auch Rückstände, die die Maschine zusätzlich beanspruchen und den Energieverbrauch erhöhen können. Eine gut gepflegte Waschmaschine arbeitet länger und zuverlässiger und spart Energie.
Eine „normale“ Waschmaschine sollten Sie nicht ohne Weiteres direkt an einen Warmwasseranschluss anschließen. Für viele Textilien wie Wolle oder Feinwäsche ist es wichtig, dass die Waschtemperatur gewisse Werte (zum Beispiel 30 oder 40 °C) nicht überschreitet. Werden bestimmte Flecken oder Fasern mit zu heißem Wasser gewaschen, kann es zu einem schlechteren Waschergebnis oder sogar zu einer Schädigung von Textilien kommen.
Manche Waschmaschinen sind mit zwei getrennten Wasseranschlüssen für Warm- und Kaltwasser erhältlich. Diese werden jedoch seltener angeboten und sind häufig rund 10 Prozent teurer als baugleiche herkömmliche Geräte. Baugleiche Geräte verbrauchen ohne Warmwasserzufuhr in etwa gleich viel Strom. Laut Stiftung Warentest lässt sich der Stromverbrauch einer Waschmaschine mit einem geeigneten Warmwasseranschluss um bis zu zwei Drittel reduzieren. Das macht aber nur dann Sinn, wenn Sie viel Wäsche häufig mit 60 °C oder 90 °C waschen müssen. Wenn es die Art Ihrer Wäsche erlaubt, spart ein einfaches Absenken der Waschtemperatur von 60 °C auf 30 °C ebenfalls zwei Drittel des Stromverbrauchs ein – ohne jeden Mehraufwand mit Warmwasseranschlüssen.
Grundsätzlich gilt: Je seltener gewaschen wird und je niedriger die Waschtemperaturen sind, desto weniger lohnt sich der Aufwand eines Warmwasseranschlusses. Junge Familien mit viel Wäsche, die bei hohen Temperaturen gewaschen werden muss, können von einer Waschmaschine mit Warmwasseranschluss jedoch durchaus profitieren. Das gilt insbesondere, wenn das Warmwasser günstig bereitgestellt werden kann (etwa durch eine Solaranlage, andere erneuerbare Energieformen oder Abwärmequellen). In Kombination mit einer Solaranlage kann auch der Nutzungsgrad der Anlage gesteigert werden. Dies setzt jedoch voraus, dass die Waschzeiten so angepasst werden, dass der Warmwasserspeicher, vor allem im Sommer oder in den Übergangszeiten, durch die Solaranlage beheizt wird.
Möchten Sie Ihre Waschmaschine wie beschrieben mit einer bestehenden oder neuen Solaranlage nutzen, müssen Sie die Wasserzufuhrtemperatur je nach eingestelltem Waschgang (zum Beispiel 30 °C, 60 °C oder höher) manuell anpassen. Eine kostengünstige Lösung ist die Verwendung eines externes Mischventils wie eines thermostatischen Brauchwassermischers. Dieser kann die Kalt- und Warmwassermischung selbst regulieren und kostet ab 50 Euro.
Ob die technischen Voraussetzungen in einem geeigneten Aufstellungsort der Waschmaschine dafür gegeben sind, muss durch einen Installationsbetrieb geprüft werden, der den Brauchwassermischer fachgerecht installiert. Ist ein solches Thermostatmischventil zum Beispiel auf 30 °C eingestellt, kann jede handelsübliche Waschmaschine ohne Nachheizen das 30-Grad-Programm ausführen. Bei Programmen mit niedrigeren oder höheren Temperaturen muss der Thermostatkopf von Hand reguliert und nach dem Waschen wieder zurückgestellt werden. Da thermostatische Brauchwassermischer vom Haushalts-Warmwassersystem her typischerweise nur maximal 55 °C erreichen, muss der Elektroheizstab der Waschmaschine die Differenz von 55 °C auf 60 oder 90 °C ausgleichen.
Um Umwelt, Gewässer und auch die eigene Gesundheit zu schützen, sollten Sie beim Reinigen und Waschen auf nachhaltige Produkte setzen. Was beim Kauf von nachhaltigen Waschmitteln zu beachten ist, finden Sie im Ratgeber „Wasch- und Reinigungsmittel“ der Plattform bewusstkaufen.at.
Wie wähle ich das passende Gerät für meinen Bedarf?
Bei einer Geräteneuanschaffung sollten Sie Kriterien wie Funktion, Kapazität, Effizienz und natürlich auch Kosten berücksichtigen. Die Empfehlungen zur Produktauswahl finden Sie in unseren Tipps zum Gerätekauf.
Energie und Kosten beim Trocknen sparen
Etwa ein Drittel der Haushalte verwendet einen Wäschetrockner. Im Gegensatz dazu werden Waschtrockner, die sowohl eine Wasch- als auch eine Trocknungsfunktion bieten, relativ selten genutzt. Derartige Kombigeräte sind platzsparend und günstiger in der Anschaffung, haben jedoch einen vergleichsweise hohen Stromverbrauch. Grundsätzlich ist es vor allem im Sommer und in der Übergangszeit am besten, die Wäsche an der frischen Luft oder in einem gut belüfteten Innenraum zu trocknen.
Wasser durch Verdampfen anstatt durch Schleudern aus der Wäsche zu entfernen, ist viel energieintensiver. Geben Sie daher nur gut geschleuderte Wäsche in den Trockner. Je besser die Wäsche geschleudert wurde, desto kürzer ist der Trockenvorgang. 1.400 oder 1.600 Umdrehungen pro Minute sind in der Regel ausreichend, da höhere Schleuderzahlen die Wäsche stärker beanspruchen und mehr knittern lassen. Ein Tipp: Nutzen Sie, wenn vorhanden, immer das Eco-Programm des Trockners. Das Trocknen dauert dann zwar länger, ist jedoch stromsparender als das Standardprogramm. Ein voll beladener Trockner arbeitet zudem effizienter als ein halbvoller.
Vermeiden Sie ein Übertrocknen der Wäsche. Das kann doppelt teuer werden, denn es beansprucht nicht nur Ihre Geldbörse, sondern auch die Textilien. Abhilfe bietet eine Gerätesteuerung mit Restfeuchtesensor. Wählen Sie den gewünschten Feuchte- beziehungsweise Trockengrad entsprechend der weiteren Wäschebearbeitung, und das Gerät schaltet automatisch ab, sobald dieser Grad erreicht ist.
Ein Tipp: Trocknen Sie Wäsche, die anschließend sofort gebügelt wird, mit dem Sparprogramm und nur bügelfeucht statt schranktrocken.
Verunreinigungen im Filter wie Flusen und Fasern können die Trocknungszeit und damit den Stromverbrauch erhöhen. Reinigen Sie daher das Flusensieb nach jedem Trockendurchgang. Nicht vergessen: Entleeren Sie das Kondensat, wenn es nicht über einen Schlauch (meist als Sonderzubehör erhältlich) direkt in den Abfluss rinnt.
Je besser Sie die Wäsche schleudern, desto kürzer ist die Trockendauer. Durch die Reduktion des Energieverbrauchs tragen Sie zur Reduktion der CO2-Emissionen bei.