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Der Warmwasserverbrauch ist für einen großen Teil der Energiekosten in haushalten verantwortlich.

Warmwasserspeicher

Sie überlegen, in einen Warmwasserspeicher zu investieren? Ein effizienter Speicher sorgt dafür, dass warmes Wasser jederzeit zur Verfügung steht, ohne unnötig Energie zu verschwenden. Doch welcher Speicher ist der richtige für Ihren Haushalt? In unserem Ratgeber erfahren Sie, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten, wie groß der Speicher sein muss, und welche Technologien besonders energiesparend sind. 

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Der Warmwasserverbrauch ist für einen großen Teil der Energiekosten in haushalten verantwortlich.

Das erwartet Sie

Warmwasseraufbereitung

Solaranlagen, Biomasse, Nah- und Fernwärme sowie Wärmepumpen eignen sich am besten zur Aufbereitung von Warmwasser.

Größe des Speichers

Ein zu großer Speicher führt zu unnötigen Energieverlusten und kann – je nach Bauart –Hygienerisiken verursachen.

Dämmung

Stellen Sie eine hochwertige Dämmung der Rohre zwischen Warmwasserspeicher und den Entnahmestellen sicher!

Egal, ob Sie in einer Wohnung oder in einem Einfamilienhaus leben – wenn Sie Ihr Warmwasser selbst aufbereiten, muss es ausreichend, energieeffizient und hygienisch verfügbar sein. Nachstehend finden Sie hilfreiche Informationen zu Warmwasserspeichern, -bereitern und -verteilsystemen. Außerdem erfahren Sie, was Sie in Sachen Energieeffizienz und Hygiene berücksichtigen sollten.

Ein zu großer Speicher führt zu unnötigen Verlusten und je nach Bauart auch zu Risiken hinsichtlich Hygiene. Daher ist es von großer Bedeutung zu wissen, wie hoch der eigene Warmwasserbedarf ist und welches Speichervolumen dafür benötigt wird. Vom Duschen und Händewaschen bis zum Geschirrspülen: Pro Person kann mit einem durchschnittlichen Warmwasserbedarf von rund 40 Litern (mit 60 °C) pro Tag gerechnet werden. Der tatsächliche Bedarf hängt allerdings stark von den Nutzungsgewohnheiten ab.

Wer viele Vollbäder genießt, hat einen höheren Verbrauch. Umgerechnet ist dies – inklusive Verluste – ein Energiebedarf von etwa 2,5 kWh pro Person und Tag. Auf ein Jahr hochgerechnet brauchen sparsame Menschen rund 900 kWh Energie für die Warmwasserbereitung und weniger sparsame rund 1.300 kWh. Um die Warmwasserhygiene sicherzustellen, sollte das Volumen nicht über 100 Liter pro Person liegen. Hier ist eine Auswahl der wichtigsten Fragen, die Sie bei der Bestimmung des benötigten Volumens, abgesehen von der Haushaltsgröße, unterstützen:

  • Wird nur geduscht oder auch manchmal gebadet?
  • Wie viele Entnahmestellen gibt es in der Wohnung oder im Haus, die eventuell gleichzeitig verwendet werden?
  • Gibt es Küchengeräte mit Warmwasseranschluss?
  • Wie gut sind die Leitungen gedämmt?
  • Wie lange ist das Verteilsystem?

Mit geschulten Installateur:innen oder Energieberater:innen können Sie Ihre konkrete Situation besprechen, um eine maßgeschneiderte Lösung zu erhalten.

Arten von Speichern

Unabhängig vom Energieträger, mit dem das Wasser erwärmt wird, gibt es zwei grundsätzliche Varianten zur Speicherung des Warmwassers: Boiler und Pufferspeicher.

Bei der technisch einfacheren und wartungsärmeren Variante des Boilers fließt Kaltwasser in einen korrosionsbeständigen Behälter und mischt sich mit dem bereits dort befindlichen Warmwasser. Das gesamte Wasser im Boiler wird immer dann nachgewärmt, sobald die Solltemperatur durch Warmwasserentnahme beziehungsweise Wärmeverluste unterschritten wird. Das Wasser verbleibt damit je nach Nutzung unter Umständen auch sehr lange erwärmt im System. Eine regelmäßige Aufheizung des Warmwassers auf etwa 70 °C, die bei modernen Geräten einprogrammiert ist, tötet Keime (Legionellen) ab.

Bezüglich Wartung gilt: Die Opferanode des Boilers sollte einmal jährlich von einer Fachkraft kontrolliert und je nach lokalem Kalkgehalt der Boiler regelmäßig entkalkt werden.

Bei einem Pufferspeicher wird die Energie im Wasser des Heizkreislaufs gespeichert und bei Warmwasserbedarf über einen Wärmetauscher auf das Wasser übertragen, das erwärmt werden soll. Zwar ist diese Variante teurer und aufwendiger, sorgt aber für eine höhere Qualität des Warmwassers, da es nicht über einen längeren Zeitraum erwärmt bleibt. Dies ist besonders bei großem Warmwasserbedarf beziehungsweise bei großen Speichern wichtig.

Diese Speicher sind die technisch einfachere Variante, da sie keine zusätzliche Pumpe und keinen externen Wärmetauscher beinhalten. Jedoch funktionieren diese bei hohem Warmwasserbedarf innerhalb kurzer Zeit nur bei hohen Speichertemperaturen. Dies ist ein Nachteil, da damit die Wärmeverluste steigen, der Speicher schneller verkalkt und besonders bei Systemen mit Wärmepumpe die Effizienz des Gesamtsystems sinkt.

Mit Frischwassermodulen wird das Warmwasser über einen separaten Wärmetauscher erwärmt, der sich nicht im Speicher befindet. Zwar ist dieses System etwas aufwendiger, vermeidet aber die Nachteile eines Kombi- und Hygienespeichers.

Optimale Warmwassertemperatur

Meist ist eine Warmwassertemperatur von 50 °C ausreichend. Dies stellt auch das Mindestmaß laut den relevanten Hygienerichtlinien dar, das Warmwassersysteme prinzipiell erreichen können müssen. Dementsprechend kann der Speicher zum Beispiel auf 55 °C eingestellt werden (ein paar Grad Celsius gehen auf dem Weg vom Speicher zum Auslass verloren), und das ohne Komfortverlust. Die Verkalkung wird damit ebenfalls hintangehalten. Je nach Art des Speichers ist jedoch eine regelmäßige höhere Aufheizung zur Trinkwasserhygiene (Stichwort Legionellen) sehr zu empfehlen.

Die Speicherverluste sind in etwa proportional zum Temperaturunterschied zwischen Speicher und der umgebenden Luft. Damit werden bei einer Raumtemperatur von 20 °C die Wärmeverluste in etwa um ein Drittel sinken, wenn die Warmwassertemperatur von 72 °C auf 55 °C reduziert wird.

Dämmung der Rohrleitungen und anderer Komponenten

Besonders in den unbeheizten Bereichen des Gebäudes ist auf eine hochwertige Dämmung der Rohre zwischen Warmwasserspeicher und den Entnahmestellen zu achten. Im beheizten Bereich können die Verluste zumindest während der Heiz- und Übergangsperiode zu einem guten Teil als Raumwärme genutzt werden. Die Dicke des Dämmstoffes sollte zumindest dem Außendurchmesser des Rohres entsprechen.

Der Speicher selbst sollte ohnehin ab Werk ausreichend gedämmt sein. Bei älteren Speichern kann dies jedoch anders sein. Dann sollte sich ein Austausch rasch lohnen. Auch Absperrarmaturen und Speicheranschlüsse sollten gedämmt sein. Wenn sich der Heizraum wie eine Sauna anfühlt, weiß man, dass etwas zu tun ist.

Eignung der verschiedenen Energieträger für die Warmwasserbereitung

Verschiedene Energieträger zur Warmwasserbereitung haben unterschiedliche Temperaturen, bei denen sie bevorzugt arbeiten. Daher sollte bei der Auswahl des Energieträgers die spezifische Situation im Haushalt betrachtet werden. Systeme mit fossilen Energieträgern (egal ob in Kombination mit der Raumheizung oder als Gas-Durchlauferhitzer et cetera) werden hier nicht behandelt, da diese generell nicht empfohlen werden können.

Mit einer thermischen Solaranlage lässt sich besonders umweltfreundlich und energiekosteneffizient Warmwasser bereiten. Diese ist auch gut mit Biomasseheizungen kombinierbar: Im Winter läuft die Biomasseheizung und bereitet das Warmwasser mit. Im Sommer kann diese abgeschaltet werden und eine Solaranlage mit ausreichend großem Pufferspeicher übernimmt die Arbeit.

Systeme, die mit Biomasse oder Nah- und Fernwärme betrieben werden, haben meist hohe Temperaturen. Bei langen Leitungen, Systemen mit Zirkulationsleitung oder schlechter Dämmung können solche Energieträger die Versorgungsqualität besonders gut und effizient gewährleisten.

Bei Anschluss an ein Nah- oder Fernwärmesystem ist kein eigener Speicher erforderlich, sofern dieses ganzjährig betrieben wird.

Warmwasserbereitungssysteme mit Biomasse oder mit Nah-/Fernwärme mit Sommerpause lassen sich am besten mit Wärmepumpenboilern, noch besser mit einer PV-Anlage, kombinieren: Im Sommerhalbjahr wird das Warmwasser effizient mittels der Wärmepumpe erzeugt, im Winterhalbjahr wird der Boiler mit der vorhandenen Heizung mit betrieben.

Im Gegensatz dazu bevorzugen Systeme mit Wärmepumpe niedrige Betriebstemperaturen. Bei zu hohen Temperaturen steigt der Anteil des elektrischen Stroms im Vergleich zum Anteil der Umweltwärme – mit negativen Folgen für den Haushaltsstromverbrauch und damit auch für die Geldbörse und die Umwelt. Bei Systemen mit Zirkulationsleitung kann die Effizienz der Wärmepumpe besonders leiden. Wärmepumpen-Warmwasserbereiter lassen sich sehr gut und besonders umweltfreundlich mit einer PV-Anlage kombinieren, da die Wärmepumpe mithilfe der erneuerbaren Solarenergie gleich auch die erneuerbare Umweltwärme gewinnen kann.

Elektrische Warmwasserbereiter können für manche Anwendungszwecke eine sinnvolle Variante sein, werden jedoch nicht generell empfohlen, da elektrischer Strom im Vergleich eine hochwertige Energieform ist und daher nur zu möglichst geringen Mengen verheizt werden sollte. Sinnvoll können solche Systeme etwa bei kleinem Warmwasserbedarf in der Küche oder am WC sein, wenn der Warmwassererzeuger weit entfernt ist (Untertischspeicher). Auch in Kombination mit PV-Anlagen und entsprechenden Überschüssen können elektrische Warmwasserbereiter (in diesem Fall eher größere Wandspeicher) sinnvoll sein. Weiters gibt es noch elektrische Durchlauferhitzer, die aber auch nur bei kleineren Bedarfen wie etwa in der Küche oder am WC einsetzbar sind, weil sonst zu hohe elektrische Anschlussleistungen benötigt werden, die im Normalfall nicht zur Verfügung stehen.

Das EU-Energielabel

Seit September 2015 müssen alle Warmwasserspeicher in der EU ein Energielabel tragen. Anhand dieses Labels erkennen Sie, ob der Speicher im Verhältnis zur Größe niedrige oder hohe Wärmespeicherverluste aufweist (am besten ist seit 2017 die Klasse A+). Weiters informiert das Label über die Speichergröße sowie die absoluten Wärmeverluste in Watt. Diese sind natürlich bei größeren Speichern tendenziell höher, sodass Sie hier beim Vergleichen vorsichtig sein sollten. So weisen zum Beispiel Speicher der Klasse F besonders hohe Verluste auf.

Warmwasserhygiene

Neben der Frage nach der Art und Größe des Speichers (siehe oben) ist auch die Länge des Leitungssystems entscheidend für die Sicherstellung einer hohen Trinkwarmwasserqualität. Daher gilt es bei der Konzeption des Warmwassersystems darauf zu achten, dass die Distanzen möglichst gering sind und diese von den Rohrleitungen auf möglichst geradlinigem Weg überwunden werden. Dies wird auch die Dauer zwischen Öffnen der Warmwasserarmatur und dem Ankommen des ersten warmen Wassers reduzieren – ein wesentliches Komfortkriterium. Auch kleinere Leitungsdurchmesser und eine bessere Dämmung helfen hier.

Speziell bei längeren Abwesenheiten sollte nicht gleich das erste Warmwasser, das aus der Leitung kommt, getrunken oder auch für andere Zwecke wie Duschen verwendet werden. Keime könnten sich, speziell in langen Rohren, angesammelt haben und so zu ernsthaften Erkrankungen führen!

Praktische Tipps

  • Nach längerer Abwesenheit unbedingt die Leitung ein paar Minuten spülen; das heißt, Warmwasser aufdrehen, ohne es zu benutzen.
  • Bei Boilern regelmäßig eine Erwärmung des Warmwassers deutlich über 60 °C sicherstellen.
  • Im Normalzustand sollte die Speichertemperatur nicht über 55 °C liegen.
  • Betriebszeiten einer eventuell vorhandenen Zirkulationsleitung prüfen und gegebenenfalls einschränken.
  • Eventuell kann die vorhandene Zirkulationsleitung ohne Komfortverlust stillgelegt werden.
  • Eine ausreichende, aber nicht zu große Dimensionierung des Warmwasserspeichers gewährleisten.
  • Erneuerbare Energieträger zur Warmwasserbereitung sind nicht nur umweltfreundlich. Sie können auf lange Sicht aufgrund niedrigerer Energiekosten auch die Geldbörse deutlich entlasten.
  • Duschen statt Baden spart viel Warmwasser.
  • Druckminderer einbauen, welche den Verbrauch reduzieren; etwa 3 bar sind jedenfalls ausreichend.
  • Wassersparende Armaturen oder Perlatoren einsetzen; bei Armaturen den angegebenen Wasserverbrauch berücksichtigen.
  • Tropfende Wasserhähne schnell reparieren. Durch den Wasserverlust rund um die Uhr sind die Verluste viel höher, als man meinen möchte.
  • Wärmetauscher regelmäßig entkalken lassen, vor allem bei hohen Speichertemperaturen oder lokal hohem Kalkgehalt im Wasser.

Zirkulationsleitungen – sinnvoll oder nicht?

Zirkulationsleitungen helfen, die Dauer zwischen Öffnen der Warmwasserarmatur und dem Ankommen des ersten warmen Wassers zu reduzieren. Speziell in großen Mehrfamilienhäusern mit zentraler Warmwasserbereitung sind diese fast immer vorhanden und zu Komfortzwecken nahezu unerlässlich. Bei neuen oder zu sanierenden Ein- und Zweifamilienhäusern und Wohnungen mit eigenem Warmwasserbereitungssystem und -speichersystem hingegen kann durchaus so geplant werden, dass die Wege kurz sind und eine Zirkulationsleitung nicht benötigt wird. Schließlich bringt diese Zirkulationspumpe permanent warmes Wasser aus dem Speicher heraus und führt es durch Rohrleitungen durch das Gebäude, auch wenn kein Warmwasser benötigt wird. So können die Verluste, speziell bei schlechter Rohrdämmung, extrem stark ansteigen. 

Sollte man sich trotzdem für eine Zirkulationspumpe entscheiden – zum Beispiel bei Bestandsgebäuden, in denen dieser Aspekt bei der Planung der Leitungen vernachlässigt wurde –, so sollte diese zumindest nicht rund um die Uhr laufen, sondern mit einem entsprechend programmierten Zeitschalter versehen sein. Vorsicht: Ist die Zirkulationsleitung jedoch länger nicht in Betrieb, stellt sie wiederum ein Hygienerisiko dar.

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